icon.arrowLeft Zurück zur Übersicht
News
Freitag 07. Juli 2023
Solarkino 2023 erstmals auf dem Sonnenberg in Herisau

Am Wochenende vom 28. und 29. Juli finden im Freibad Sonnenberg zwei Kinoabende unter freiem Himmel statt. Durchgeführt werden die Anlässe vom Solarkino St. Gallen in Zusammenarbeit mit dem Sportzentrum Herisau. Der Leiter des Solarkinos St. Gallen, Denis Haramincic, erklärt, weshalb die Events mehr sind als nur Filmabende.

Herzlichen Dank Herisau24.ch, sowie der Gemeinde und dem Sportzentrum Herisau für den tollen Artikel.

Eine Badi ist ein lebendiger Ort. Kinder springen vom Sprungbrett, die älteren Semester schwimmen ihre Längen im Tiefwasserbecken und die Picknickdecke der Familie wandert mit dem Schatten der Bäume. Erst wenn die Sonne untergeht, kehrt Ruhe ein – normalerweise. Denn in diesem Sommer gibt es im Freibad Sonnenberg eine Ausnahme. Am letzten Juliwochenende markiert der Sonnenuntergang den Startschuss für ein besonderes Abendprogramm. Dann nämlich legt das St. Galler Solarkino einen Halt im Freibad Sonnenberg ein. «Wir haben vor zwölf Jahren in der St. Galler Altstadt damit begonnen, Filme mit Hilfe von Solarstrom zu zeigen», erklärt Gesamtleiter Denis Haramincic. «In diesem Jahr sind wir zum ersten Mal in Herisau zu Gast. Die Badi bietet ein ideales Gelände mit einer tollen Aussicht, auf das auch wir uns sehr freuen.»

Energiewandel sichtbar machen
Die Idee des Solarkinos vereint den Wunsch nach Aktivitäten an der frischen Luft und Nachhaltigkeit. Sämtliche Technik wird mithilfe einer Batterie betrieben, die tagsüber aufgeladen wird. «Diese hält für drei bis vier Abende», sagt Haramincic und fügt lachend an: «Ein Problem haben wir also erst, wenn die Sonne an mehreren Tagen nicht scheint.» Die beiden Filmabende stehen unter unterschiedlichen Vorzeichen. Die Komödie «Wunderschön» wirft am Freitag einen humorvollen Blick auf das Leben und Hadern von fünf Frauen, am Samstag flimmert die freche Pippi Langstrumpf über den Bildschirm. Damit sollen sowohl Frauen und Pärchen als auch Familien mit Kindern auf ihre Kosten kommen. An den Abenden hat das Restaurant geöffnet und sorgt für die passende Verpflegung. Bezahlt wird der normale Badi-Eintritt, Gäste mit einem Abonnement schauen die Filme kostenlos. Seit der Premiere vor zwölf Jahren hat das Solarkino über 140 Vorstellungen durchgeführt. «Die Idee war es, schöne Plätze zu nutzen und im Sinne der Bevölkerung ein besonderes Erlebnis zu schaffen», sagt Denis Haramincic. «In St. Gallen kennen den Gallusplatz oder die Drei Weieren alle. Aber an diesen Orten einen Film schauen? Das ist neuartig und familiär – zumal diese Plätze für viele auch eine Art Wohnzimmer sind.» Im Lauf der Zeit habe sich der Nachhaltigkeitsgedanke immer tiefer verankert. Heute werde der gesamte Prozess möglichst ökologisch gestaltet – vom schnellen Aufbau über reduzierte Transportfahrten bis zur eigenen Kino-Bar mit regionalen Produkten. «Alle wollen die Energiewende auf Knopfdruck, aber das geht nur Schritt für Schritt. Wir machen sichtbar, wie es auch im Kleinen geht.»

«Wir wollen kein Dorffest sein»

Rückblickend auf die Anfänge des Solarkinos schmunzelt Denis Haramincic. «Wir wollten das einfach mal in St. Gallen ausprobieren. Heute zeigen wir Filme an sieben verschiedenen Orten – vom Rheintal über die Stadt bis ins Appenzellerland.» Am meisten geschätzt werden die familiäre Stimmung und das Entfliehen aus dem Alltag in einer gewohnten Umgebung. «Wir wollen kein Dorffest sein, sondern ein einfacher Begegnungsort in entspannter Atmosphäre.» Dabei habe man sich gemeinsam mit dem Sportzentrum bewusst auf ein Wochenende verständigt, das in der Ferienzeit liegt. «Damit soll jenen etwas geboten werden, die zuhause geblieben sind.»

In St. Gallen seien die Kinoabende mittlerweile zu einem Treffpunkt geworden. «Am Eröffnungsabend kommen Menschen aus den verschiedensten Bereichen und tauschen sich über Nachhaltigkeit aus. Dadurch entstehen wiederum neue Ideen, die uns einen dieser kleinen Schritte voranbringen», sagt Haramincic. Gemeinden wie St. Margrethen haben mittlerweile einen festen Platz in der Jahresplanung des Solarkinos. «Das ist übrigens der einzige Ort, der auf ein Ausweichdatum bei schlechter Witterung verzichtet. Da kamen im Dauerregen auch schon 100 Frauen zur Ladies Night! In Herisau weichen wir aber auf den Sonntag aus, falls eine der Vorführungen ins Wasser fällt.» Für die Zukunft wünscht sich der Leiter des Solarkinos eine längerfristige Zusammenarbeit. «Wenn wir merken, dass die Menschen ihre Freude daran haben, führen wir das gerne fort. Alle in unserem Team machen das ehrenamtlich. Aber wenn du spürst, dass deine Arbeit geschätzt wird, machst du alles noch motivierter.»