Die Sonne spendet Filmerlebnisse!
Mit Sonnenenergie Strom erzeugen und Filme gratis vorführen – mithilfe der Schildbürgertechnik und weil das Wetter perfekt mitspielte, war die erste Durchführung des klimafreundlichen Projektes des Solarkinos St.Gallen ein grosser Erfolg.
Das erste Solarkino in St. Gallen hatte am Freitagabend seine letzte Filmvorführung, mit über 120 Besuchern. Die romantische Kulisse vom Freibad Dreilinden und angenehme Temperatur trug zu einer ganz besonderen Openair-Atmosphäre bei. Insgesamt kamen zwischen dem 22. und 29. Juni 2012 während acht Filmabenden mehrere hundert Personen in den freien Filmgenuss des Solarkinos.
Das von Reto Schmid und Christof Seiler entwickelte mobile Solarkino erlaubt mithilfe der ausgefeilten „Schildbürgertechnik“ einfach und effizient Sonnenlicht zu sammeln und in der Lichtspeicherkiste zu speichern. Mit einem Solarmodul wird tagsüber eine Batterie geladen, am Abend können mit dem gespeicherten Strom Beamer und Blue-Ray Player betrieben werden. Dank sonnigem Wetter konnte das Solarkino sieben Mal openair stattfinden. Nur einmal musste auf Ökostrom ausgewichen werden, als das Event am Montag 25. Juni wegen Regens ins Kulturlokal KuGl verlagert wurde und Kinobatterien tagsüber nicht solar aufgeladen werden konnten. „Das Wetter hat sonst perfekt mitgespielt, an sonnigen Tagen wird die Batterie innerhalb von rund 7 Stunden voll aufgeladen und liefert genug Strom für mehrere Stunden Film.“ (Sonja Lüthi, Präsidenstin der Genossenschaft Solar St. Gallen).
Veranstaltet wurde das Kino von der Genossenschaft Solar St. Gallen. Die Genosschenschaft wurde im Januar 2012 gegründet und hat zum Ziel, auf grossen Dächern in St. Gallen Solarstromanlagen zu erstellen. Mit dem Solarkino sollen die Sankt Galler nicht nur auf die Tätigkeit der Genossenschaft, sondern auch auf unbegrenzte Möglichkeiten der Sonnenenergie aufmerksam gemacht werden. „Unser Ziel ist, dass jeder sich an der Energiewende beteiligen kann.“ (Sonja Lüthi)
Das Kino gastierte an drei Standorten mit ganz unterschiedlichen Ambienten, wo noch nie ein Film vorgeführt wurde. So verwandelten sich der Bajonetthügel auf der Kreuzbleiche, der Platz vor der Mensa an der HSG sowie das Frauenbad im Familienbad Dreilinden zu Kinosälen unter freiem Himmel. Bei der Filmauswahl wurde viel Wert auf die Story gelegt. Am besten punkteten die Publikumslieblinge Walk the line, Schwarze Katze, weisser Kater und Die fabelhafte Welt der Amélie. Filme wurden in deutscher Fassung und in Blu-Ray-Qualität gezeigt. „Wir wollten mit unserer Idee verschiedene Quartiere der Stadt St. Gallen beleben und Leute mit verschiedenen Interessen und von unterschiedlichen Altersgruppen ansprechen.“ (Sonja Lüthi)
Dank Sponsoren, Partnern und Unterstützern konnte der Anlass ohne Eintritt durchgeführt werden. Zudem konnten Kinobesucher nach dem Film selber entscheiden, ob sie etwas in die Solarkino-Kollekte beitragen möchten: „Mit dem Kollekte-Geld möchten wir für das nächste Jahr die technische Ausstattung des Kinos verbessern, so dass wir z.B. mit Live Musik mehr Rahmenprogramm bieten können. Geplant ist auch bessere Beleuchtung der Wege mit stärkeren Solarleuchten. Das Budget vom Solarkino ist jedoch strikt von dem Investitionsfond der Genossenschaft getrennt.“ (Sonja Lüthi)
FAZIT: Die Genossenschaft Solar St. Gallen will das Konzept auch im nächsten Jahr weiter verfolgen. Auch das Motto des Solarkinos - „Die Sonne spendet Filmerlebnisse“ - wird bestimmt gleich bleiben. „Kinobesucher waren sowohl von der Idee als auch von aussergewöhnlichem Kinoambiente begeistert. Auch unser Filmprogramm wurde positiv bewertet, deshalb braucht es auch im nächsten Jahr Platz für zur Energiewende motivierende Dokumentarfilme, Schweizer Filme und Publikumsrenner.“